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Medienpädagogik

Finnland

Du planst einen Auslandsaufenthalt

Oder denkst schon jetzt mit etwas Unbehagen an deine Masterarbeit?

Hier erfährst du viel zu diesen Themenbereichen. Die Seite wird regelmäßig erweitert und aktualisiert. Fragen, Kritik und Rückmeldungen sind sehr willkommen.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Weißes Finnland

Recatta-7-Finnland hat sich in ein weißes Kleid gehüllt und überraschender Weise scheint es trotz eines relaxten Winterdienstes (die Straßen sind komplett weiß) abgesehen von Busverspätungen kein großes Chaos zu geben. Wahrscheinlich liegt das an der gelassenen Fahrmentalität der Finnen, denn wer bei einem Zebrastreifen nun stehenbleiben muss wird eher spontan entschieden.

In dieser weißen Winterlandschaft wirkt die nahegelegenen Stadt Porvoo mit ihren bunten Holzhäusern umso mehr, wie eine Puppenstube. Zur finnischen Weihnacht gehört auf alle Fälle der süße Glögi dazu ebenso wie Blätterteigsterne mit einem Klecks Pflaumenmus und auch Pfefferkuchen, die jedoch nicht mit unseren nicht zu vergleichen sind. Typisch sind auch Aufläufen aus Steckrüben, Kartoffeln und Mohrrüben. Viel Mühe geben sich die Finnen mit der Weihnachtsdekoration.

Ich habe nun einen wichtigen Teilabschnitt meiner Masterarbeit weitgehend beendet. Die Recherche und das sammeln von Informationen und Meinungen durch Expertengespräche. Damit kann ich mir einen guten Überblick über die derzeitige Situation verschaffen und evt. tiefergreifende Fragestellungen ableiten. Dazu dient mir nun über 4 h transkribierte Interviewmaterial, interessante neue Quellen und einige schöne finnische Internetseiten, die medienpädagogisches Material zur Verfügung stellen. Anregungen gibt es genügend und Hilfe wird mir bereitwillig zugesagt. Obwohl ich ihnen für Ihre Hilfe nur einen kleine Aufmerksamkeit geben konnte, habe ich bereits alle Transkriptionen mit entsprechenden Anmerkungen zurückgesendet bekommen. Die schnellen Reaktionen erleichtern mir die Arbeit sehr. Keine Antwort habe ich leider bisher vom Schulministerium erhalten. Nun möchte ich mich zunächst einer intensiveren Sichtung widmen und mir über die Auswertung weitere Gedanken machen.

Samstag, 8. Dezember 2012

Porvoo

Ein Ausflug in die zweitälteste Stadt Finnlands -

Weihnachtliches Porvoo

Porvoo-Stadtansicht

Montag, 12. November 2012

Finnen, Finnland und Expertengespräche

Die aktive Phase meiner Masterarbeit hat begonnen. Es ist sehr spannend mit Experten aus unterschiedlichen Bereichen zu sprechen. Dass hierbei meist Englisch gesprochen werden muss, ist eine Herausforderung. Doch so komplex wie ein Sprachsystem auch immer ist, braucht es für einen Austausch und Verständigung keine Perfektion.

Ich werde sehr freundlich empfangen, die Menschen nehmen sich die Zeit, all meine Fragen zu beantworten. Ich habe auch festgestellt, wie viel es ausmacht, zumindest zu versuchen ein paar Worte der Landessprache entgegenzubringen. Eine finnische Begrüßung oder Verabschiedungen in den E-Mails wurde immer sehr positiv aufgenommen.

Mediakasvatus präsentiert sich auch im Internet in englischer Sprache. Das kleine Team habe ich als äußerst engagiert erlebt. Während sie zu Beginn ihrer Arbeit zunächst über ihre Funktion aufklären mussten, werden sie nun häufig um Unterstützung gebeten- Das Thema Media Education wird präsenter… . Diesem ersten Orientierungstreffen wird ein Interview Ende November folgen. Ein weiteres werde ich mit Koulukino führen. Ein Verein, der besonders im Bereich Filmbildung u.a. auch mit Schulen zusammenarbeitet.

Während meines Schulbesuches präsentierte ich mein Heimatland in drei Klassen. Wann setzt man sich schon mal bewusst damit auseinander, was das eigene Heimatland eigentlich ausmacht? Nicht nur diese Präsentation, auch der Umgang mit Nationalitäten aus aller Welt zeigen mir immer wieder deutlich, was es für ein Geschenk es ist, in einem so hoch entwickelten Land wie Deutschland aufgewachsen zu sein. Man hat dafür nie gekämpft sondern war schon mit der Geburt ein Gewinner?!

Für das Expertengespräch mit Reijo Kupiainen, fuhr ich mit dem Zug nach Tampere und erlebte einen wunderbaren Sonnenaufgang über der finnischen Schneelandschaft. Etwa 200.000 Menschen leben in dieser Industriestadt- dennoch ist Tampere damit (man darf nicht in deutschen Größenverhältnissen denken) die drittgrößte Stadt Finnlands. Zurzeit ist die Stadt mit zahlreichen Lichterketten geschmückt. Das soll noch nichts mit Weihnachten zu tun haben sondern die länger werdende Dunkelheit vertreiben. Tampere selbst wird nicht umsonst auch Manchester des Nordens genannt. Einst wurden hier vor allem Textilien, Holz, Leder und Papier produziert und verarbeitet. Heute finden sich in den renovierten Industriebauten viel Museen und Kulturzentren. Dies sollte jedoch nicht über die hohe Arbeitslosigkeit hinwegtäuschen, mit der die Stadt zu kämpfen hat.

Zu dieser Zeit möchte ich noch keine voreiligen Schlüsse hinsichtlich meiner Masterarbeit ziehen. Meine ersten Erkenntnisse sind dennoch sehr überraschend.

Samstag, 27. Oktober 2012

Blick hinter die Kulissen - Besuch der Helsinki Normal Lyceum

Die Helsinki Normal Lyceum gehört zu den so genannten Teacher Training Schools. Um Praxiserfahrungen zu sammeln müssen sich angehende Lehrer nicht bei unterschiedlichen Schulen bewerben. Gesonderte Schulen sind darauf ausgelegt, nicht nur ihre Schüler sonder auch die Lehrer auszubilden. Mit der technischen Ausstattung kann diese Schule nicht mit der zuvor besuchten Aurora School mithalten.

Auch wenn meine Kenntnisse nur dazu ausreichten wage zu raten, worum es gerade geht, war es doch sehr interessant die Interaktionen zwischen Lehrern und Schülern in einer alltäglichen Unterrichtssituation zu beobachten. Anfänglich fragte ich mich ob der Unterricht bereits begonnen hat oder der Lehrer sich noch im Pausengespräch mit den Schülern befindet. Doch die lockere Art, Fragen, Antworten und dazwischen heiteres Lachen gehörte zum Unterrichtsgeschehen ebenso wie tuschelnde Gespräche und das Nachbessern der Schminke. Statt Heftern und Schulbüchern lagen Smartphones auf den Tischen.

Über die Repräsentativität dieses Unterrichtsablaufes kann ich mir kein Urteil erlauben. Doch alles in allem sind meine ersten Eindrücken über die Schulen in Finnland sehr positiv. Besonders diese kooperative Beziehung zwischen Lehrern und Schülern, welche in der Aurora School ebenso wie in dieser Teacher Training School zu erleben waren, sind ein Erfolgsfaktor des Schulsystems.

Blick hinter die Kulissen - Besuch der Aurora School

Diese Woche durfte ich zwei unterschiedliche finnische Schulen besuchen. Die erste ist etwas außerhalb in Espoo gelegen. Kaum das unsere Gruppe aus dem Bus gestiegen war, wurden wir bereits herzlich vom Schulleiter empfangen. Dass wir eine Gruppe von etwa 15 Studenten waren, hielt ihn nicht davon ab, jedem persönlich die Hand zu reichen. Anschließend zeigte er uns den Weg zu seiner Schule, mit dem schönen Namen Aurora School
Äußerlich noch wenig attraktiv, gehört sie wohl zu den letzten Schulen, welche noch nicht saniert wurde. Sie zeichnet sich durch ihr künstlerisches Profil (Aesthetical Integration) aus. Eine 75 minütige Pause in der Mitte des Tages, ermöglicht es jedem Schüler und jeder Schülerin persönlichen Interessen nachzugehen. Das Angebot umfasst zum Beispiel Sportkurse, Bandproben, Theaterproben oder ein Zirkusworkshop. Unter dem Dach der Schule lernen 356 Schüler mit der Hilfe von 24 Lehrer und 6 Assistenten für benachteiligte Schüler. Aufgrund dessen, dass in Finnland Gleichstellung sehr groß geschrieben wird, entscheidet zumeist allein die Lage der Schule darüber, wohin ein Mädchen oder ein Junge geht. Die Klassengrößen unterliegen an dieser Schule einer sehr großen Spannweite von 16 – über 40 Schüler. Nach Aussage von Martti Hellström ist selbst diese Klassenstärke durch das zwei-Lehrerprinzip gut zu handhaben. Eine Lehrerin klärte mich darüber auf, dass die Schule sehr gut mit Beamern und Smartboards ausgestattet ist. Computer und Internet sind selbstverständlich. Zukünftig werden auch Tablets zum Einsatz kommen. Hierfür möchte sie eine Weiterbildung besuchen. Das Vorhandensein der Technik ist jedoch nicht für jeden Lehrer Anlass, dies in seinem Unterricht auch einzusetzen. Dies sei sehr schade, meinte die Lehrerin.

Wed don’t follow the curriculum. We create it. We improvise.” -

Diese Einstellung spiegelt die Lehrphilosophie Finnlands wieder. Die Freiheit zur Improvisation wird vor allem in Fächern, wie Musik, Kunst oder Biologie ausgelebt. Martti Hellström verriet uns ein weiteres Erfolgsgeheimnis finnischer Schulen – das kostenfreie Mittagessen. „Leerer Bauch studiert nicht gern.“ Diese Weisheit wird hier in die Praxis umgesetzt. Zu dem Mittagessen gehört immer eine warme (wahlweise vegetarische Speise) und verschieden Salatbeilagen, zudem Wasser, Milch oder der typischen Beerensaft (der nur mit Wasser verdünnt genießbar ist). Dazu kann man sich Knäckebrot und Butter nehmen.

Masterarbeit - E-Mailmarathon

Ein Auslandsaufenthalt wird besonders durch die Menschen, die man dort trifft. Für meine Masterarbeit bin ich auf die Hilfe von den Einheimischen angewiesen. Dies bedeutet viele E-Mail zu schreiben und sich darüber freuen zu können, stets eine freundliche Antwort zu erhalten.

Am 09.November fahre ich nach Tampere, um mich dort mit Reijo Kupiainen zu treffen. Ebenso habe ich mich sehr über die Zusage von Rauna Rahja gefreut (www.mediakasvatus.fi) , die mir schrieb, dass Sie und ihre Kollegen sich bereits auf meinen Besuch im Oktober freuen. Beim ersten Treffen möchte ich einen Einblick in die Arbeit erhalten, mich vorstellen und klären, wer mir bei der Beantwortung all meiner Fragen am besten weiterhelfen kann.

Die GMK (Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur) habe ich ebenfalls angeschrieben. Von ihnen erhielt ich ein paar Flyer, die ich weitergeben kann, um auch einen Einblick in die medienpädagogischen Bemühungen in Deutschland geben zu können. Zudem habe ich die Möglichkeit einen Artikel für den Newsletter zuschreiben.

Unerwartete Schwierigkeiten hatten sich zunächst bei der Schulakquise ergeben. Ich hatte hier gehofft, über das Projekt Erasmus in Schools Unterstützung zu erhalten, doch ich musste mehrfach das Anmeldeformular ausfüllen und nachfragen, ob meine E-Mails angekommen sind. Die Antwort, die ich erhielt klang jedoch nicht vielversprechend. Ein Schulbesuch konnte mir noch nicht zugesichert werden. Zeit aktiv zu werden und mir über den Plan B Gedanken zu machen. Weitere E-Mails wurden geschrieben. Letztendlich konnten mir über das Projekt Erasmus in Schools doch Kontakte zu zwei Lehrerinnen gegeben werden. Wieder ein Erfolg!

Der Kontakt wurde hergestellt und wieder kann ich mich über sehr freundliche Antworten freuen. In zwei Schulen werden ich schon bald eine Unterrichtsstunde mitgestalten, über Deutschland berichten und den Schülern beim Lernen unserer schweren Sprache helfen. Die Anfrage, mir im Gegenzug Fragen hinsichtlich meiner Masterarbeit zu beantworten, traf auch hier auf offenen Ohren. Es geht voran!

Sonntag, 30. September 2012

Der öffentlich-rechtliche Sender YLE

HelsinkiUmgebungNach eigenen Angaben des Senders nutzen 98 Prozent der Finnen mindestens einmal im Jahr das Angebot dieser öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt und immerhin 70 Prozent greifen täglich darauf zu. Yle ist Arbeitsplatz für weit über 3000 Personen. Sein Angebot umfasst mehrere Radio- und TV- Sender. Der Onlineauftritt beinhaltet unter dem Menüpunkt Lapsille gesonderte Bereiche für Heranwachsende unterschiedlicher Altersgruppen. Auch wenn man die Sprache nicht versteht, lohnt sich ein Blick auf die aufwändigen Animationen. Die Finanzierung wurde bisher nur durch die Abgaben derjenigen gesichert, die das Programm auch empfangen können. Die Kontrolle dessen ist jedoch aufwendig und so zahlen viele nichts ein. Ab dem Jahr 2013 wird das Gebührensystem in eine TV- und Radio-Steuer umgewandelt, da man davon ausgeht, dass mittlerweile jeder Zugangsmöglichkeiten besitzt.

http://yle.fi/

Dienstag, 25. September 2012

Zeitungsland Finnland - Helsingin Sanomat

Im Zeitungslesen sind Finnen hinter Norwegen an der Weltspitze, gefolgt von Japan. 462 verkauften Kopien kommen auf je 1000 Einwohner. Dabei liegt der europäische Durchschnitt bei 200 Kopien an Tageszeitungen pro 1000 Einwohner (European Commission, 2011, S. 48). Dennoch geht der digitale Wandel auch am den skandinavischen Printmarkt nicht vorbei. Daher findet gerade eine komplette Überarbeitung des Konzeptes statt. Hierzu gehört die Änderung des Formats, inhaltliche Neuerungen, eine kostengünstige Digitalversion und die Etablierung von TV News.

Finanziell ist dieses Unternehmen im vollen Umfang auf sich gestellt und bleibt auch inhaltlich, so die Aussage Paula Salovaara, Chefin vom Dienst und tätig in der Digitalen Entwicklung, unabhängig von jedem politischen Einfluss. Dies erscheint in der Darstellung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) anders. In dieser Darstellung wird zum einen die Kritik hinsichtlich der Dominanz dieser Zeitung (etwa ein Viertel der finnischen Einwohner liest diese Zeitung) angesprochen zum anderen wird angemerkt, dass die Position der Zeitung in politischen Debatten durchaus Wertigkeit besitzt. Helsingin Sanomat übernimmt dabei nicht immer die mehrheitliche Meinung der Bevölkerung (vgl. euro|topics, 2010).

www.hs.fi

Dienstag, 11. September 2012

Finnland – Hallo

HeksinkiBlickt man von oben auf Europa, erkennt man, dass die Länder Deutschland und Finnland sich von ihrer Größe nur unwesentlich unterscheiden. Beide sind der NATO und der OECD beigetreten. Als Mitglied der EU gilt der Euro als Staatswährung. Wirtschaftlich gesehen stehen sich zwei starke Länder gegenüber. Deren Einwohnern sich auf eine soziale Absicherungen von Seiten des Staates verlassen können. Ein stabiles Gesundheitssystem und das Recht und die Pflicht auf Bildung sind weitere Merkmale .

Wären diese beiden Länder Schüler einer Klasse- so wäre Deutschland der selbstbewusste Klassensprecher, welcher zu allem und jedem seine Meinung verbreiten muss und natürlich möchte es jedermanns Freund sein. Finnland hingegen wäre der ruhige Streber, der immer seine Hauaufgaben macht doch es einfach nicht schafft aufzufallen.

Dies spiegelt sich auch in der finnischen Mentalität wieder. In jedem Reiseführer wird der wortkarge Finne beschrieben, der mit dem in Deutschland üblich, oberflächlichen Smalltalk nichts anfangen kann. Er bewahrt sich die Wertschätzung des Schweigens- Wirklich?

Bunte Schlabberlatzhosen, vollgepinnt mit allerlei Aufnähern, welche für Vereinigungen, Engagement und Interessen stehen– das zeichnet den Studenten in Helsinki aus. Gerne finden sie sich in Grüppchen zusammen und veranlassen mit ihren lustigen Aktionen jede chinesische Touristengruppe dazu ihre Fotoapparate zu zücken. Die letzten warmen Sommertage und der Beginn des Semesters sind zugleich Zwei Anlässe die Stadt nie zu Ruhe kommen zu lassen.

Ein schöner Beginn…

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