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Samstag, 27. Oktober 2012

Blick hinter die Kulissen - Besuch der Helsinki Normal Lyceum

Die Helsinki Normal Lyceum gehört zu den so genannten Teacher Training Schools. Um Praxiserfahrungen zu sammeln müssen sich angehende Lehrer nicht bei unterschiedlichen Schulen bewerben. Gesonderte Schulen sind darauf ausgelegt, nicht nur ihre Schüler sonder auch die Lehrer auszubilden. Mit der technischen Ausstattung kann diese Schule nicht mit der zuvor besuchten Aurora School mithalten.

Auch wenn meine Kenntnisse nur dazu ausreichten wage zu raten, worum es gerade geht, war es doch sehr interessant die Interaktionen zwischen Lehrern und Schülern in einer alltäglichen Unterrichtssituation zu beobachten. Anfänglich fragte ich mich ob der Unterricht bereits begonnen hat oder der Lehrer sich noch im Pausengespräch mit den Schülern befindet. Doch die lockere Art, Fragen, Antworten und dazwischen heiteres Lachen gehörte zum Unterrichtsgeschehen ebenso wie tuschelnde Gespräche und das Nachbessern der Schminke. Statt Heftern und Schulbüchern lagen Smartphones auf den Tischen.

Über die Repräsentativität dieses Unterrichtsablaufes kann ich mir kein Urteil erlauben. Doch alles in allem sind meine ersten Eindrücken über die Schulen in Finnland sehr positiv. Besonders diese kooperative Beziehung zwischen Lehrern und Schülern, welche in der Aurora School ebenso wie in dieser Teacher Training School zu erleben waren, sind ein Erfolgsfaktor des Schulsystems.

Blick hinter die Kulissen - Besuch der Aurora School

Diese Woche durfte ich zwei unterschiedliche finnische Schulen besuchen. Die erste ist etwas außerhalb in Espoo gelegen. Kaum das unsere Gruppe aus dem Bus gestiegen war, wurden wir bereits herzlich vom Schulleiter empfangen. Dass wir eine Gruppe von etwa 15 Studenten waren, hielt ihn nicht davon ab, jedem persönlich die Hand zu reichen. Anschließend zeigte er uns den Weg zu seiner Schule, mit dem schönen Namen Aurora School
Äußerlich noch wenig attraktiv, gehört sie wohl zu den letzten Schulen, welche noch nicht saniert wurde. Sie zeichnet sich durch ihr künstlerisches Profil (Aesthetical Integration) aus. Eine 75 minütige Pause in der Mitte des Tages, ermöglicht es jedem Schüler und jeder Schülerin persönlichen Interessen nachzugehen. Das Angebot umfasst zum Beispiel Sportkurse, Bandproben, Theaterproben oder ein Zirkusworkshop. Unter dem Dach der Schule lernen 356 Schüler mit der Hilfe von 24 Lehrer und 6 Assistenten für benachteiligte Schüler. Aufgrund dessen, dass in Finnland Gleichstellung sehr groß geschrieben wird, entscheidet zumeist allein die Lage der Schule darüber, wohin ein Mädchen oder ein Junge geht. Die Klassengrößen unterliegen an dieser Schule einer sehr großen Spannweite von 16 – über 40 Schüler. Nach Aussage von Martti Hellström ist selbst diese Klassenstärke durch das zwei-Lehrerprinzip gut zu handhaben. Eine Lehrerin klärte mich darüber auf, dass die Schule sehr gut mit Beamern und Smartboards ausgestattet ist. Computer und Internet sind selbstverständlich. Zukünftig werden auch Tablets zum Einsatz kommen. Hierfür möchte sie eine Weiterbildung besuchen. Das Vorhandensein der Technik ist jedoch nicht für jeden Lehrer Anlass, dies in seinem Unterricht auch einzusetzen. Dies sei sehr schade, meinte die Lehrerin.

Wed don’t follow the curriculum. We create it. We improvise.” -

Diese Einstellung spiegelt die Lehrphilosophie Finnlands wieder. Die Freiheit zur Improvisation wird vor allem in Fächern, wie Musik, Kunst oder Biologie ausgelebt. Martti Hellström verriet uns ein weiteres Erfolgsgeheimnis finnischer Schulen – das kostenfreie Mittagessen. „Leerer Bauch studiert nicht gern.“ Diese Weisheit wird hier in die Praxis umgesetzt. Zu dem Mittagessen gehört immer eine warme (wahlweise vegetarische Speise) und verschieden Salatbeilagen, zudem Wasser, Milch oder der typischen Beerensaft (der nur mit Wasser verdünnt genießbar ist). Dazu kann man sich Knäckebrot und Butter nehmen.

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